Weltgesundheitstag

Am 7. April ist Weltgesundheitstag. Jedes Jahr legt die Weltgesundheitsorganisation für dieses Datum ein Thema von globaler Relevanz fest – und 2017 steht die Depression im Vordergrund.

Psychische Krankheiten aktuell wie nie - die Depression wird zum Thema des Weltgesundheitstages 2017

„Die von der Weltgesundheitsorganisation vorgegebenen Themen sind bei der Umsetzung regelmäßig auf die Situation in Deutschland ausgerichtet und entsprechend interpretiert worden.“, heißt es auf der Webseite des Weltgesundheitstages. Dass dieses Jahr die Depression zum Thema erklärt wurde, ist dementsprechend auch Hinweis darauf, wie aktuell die psychischen Krankheiten für unsere heutige Gesellschaft wirklich sind.

Die Aufmerksamkeit, die die Depression am 7. April bekommt, ist erfreulich und traurig zugleich. Schön dabei zu sehen ist, wie viel Aufklärungsarbeit inzwischen tatsächlich geleistet wird und dass von unterschiedlichen Menschen und Organisationen alles getan wird, um öffentliches Verständnis für dieses sensible Thema zu erzeugen. Selbst ich habe durch mein Blog-Projekt das Gefühl gehabt, etwas erreicht zu haben – wenn auch in einem viel kleineren Ausmaß. Je mehr über die Depression öffentlich gesprochen wird, desto selbstverständlicher wird auch der private Austausch und die Auseinandersetzung mit der Erkrankung. Und so kann auch das eigene Verständnis für die Krankheit – und vielleicht auch für sich selbst – wachsen.
Öffentliche Kommunikation setzt die Hemmschwelle herab, über die eigene Depression zu sprechen und hilft ein Schamgefühl abzulegen, das letztendlich viele Betroffene daran hindert, sich mit der Erkrankung und sich selbst zu beschäftigen und dann auch die Hilfe in Anspruch zu nehmen, die notwendig ist.

Einen bitteren Beigeschmackt erzeugt jedoch für mich, dass diese mediale Aufmerksamkeit in dieser Form noch immer dringend erforderlich ist. Innerhalb der letzten Jahre hat sich zwar viel getan, die Aufklärungsarbeit findet nicht erst seit gestern statt. Und natürlich hat dies auch Früchte getragen, insbesondere wenn es um die Anerkennung der Erkrankung bei anderen geht. Doch habe ich beobachtet, dass es vielen ungemein schwer fällt, diese Anerkennung auch für die eigene Situation aufzubringen. 

Das höchste der Gefühle war oftmals das Eingeständnis, Probleme zu haben oder unzufrieden und unglücklich zu sein. Diese Einsicht bringt jedoch nicht viel, wenn man sich selbst verweigert, etwas dagegen zu unternehmen. Und diese Untätigkeit und das Verdrängen wiederum rührt in vielen Fällen noch immer daher, dass die Depression, zumindest in Hinsicht auf die eigene Person, ein unangenehmes Thema ist, dem noch immer viele falsche Vorstellungen und Vorurteile anheften. Sie steht in einer Reihe mit Begriffen wie Verharmlosung, Sensibilität, sich anstellen, „Mädchenkrankheit“ und Schwäche. Und etwas, das mit den eigenen Gefühlen zu tun hat, ist unangenehm – das wird sich leider auch so schnell nicht ändern.

Psychische Erkrankungen haben keinen Anspruch auf Lebenszugehörigkeit!

Es ist und bleibt also ungemein wichtig, die Depression weiterhin ins Licht zu rücken, aufzuklären, verständlich zu machen und über alle Anlaufstellen zu informieren. Dabei ist es sicher nicht einfach, eine allgemeine Selbstverständlichkeit hinsichtlich der Kommunikation über die Krankheit Depression zu erzeugen, ohne die Depression an sich als selbstverständliches Lebensanhängsel darzustellen. Denn: Die Depression hat nicht den Anspruch auf Lebenszugehörigkeit! Die Depression ist kein Schnupfen. Und die Depression ist auch nichts, was sich mit der Zeit von alleine auskuriert. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass eine Unselbstverständlichkeit, über sie zu sprechen, gerechtfertigt ist.

Die beigefügte Grafik (s. unten; präsentiert von MyTherapy – kostenlos für iOS und Android) veranschaulicht dabei die wichtigsten Fakten und Hinweise über Depressionen sowie die Hilfsmöglichkeiten, die Betroffenen und Angehörigen zur Verfügung stehen.

Jeder, der Lust hat, sich zu engagieren und für Aufklärung und Kommunikation zu sorgen, kann sich jederzeit in verschiedenen Vereinen einbringen. Hilfe wird immer benötigt!

Hier noch ein paar Links zu Vereinen, die sich aktiv engagieren und bei denen ihr euch weitere Informationen über Depressionen einholen könnt:

https://www.mytherapyapp.com/

http://www.weltgesundheitstag.de/

http://www.deutsche-depressionshilfe.de/

http://www.depressionsliga.de/

http://www.buendnis-depression.de/

http://www.psychiatrie.de/

http://www.verein-horizonte.de/

https://www.frnd.de/