Nicht nur aller Anfang ist schwer…
Könnt ihr euch noch dunkel daran erinnern, als ich über meine Antriebslosigkeit und meine Ladehemmungen was das Artikelschreiben angeht berichtet habe? Wo es hieß „Bis in vier Tagen“? Da war mir noch nicht klar, dass mir damit ein äußerst guter Witz gelungen ist. Wenn ich sage, dass ich früher noch dumm und unerfahren war, dann meine ich damit vor zwei Wochen. Da dachte ich nämlich noch, dass es ja wohl nicht so schwer sein könnte, alle vier Tage einen Blog-Beitrag zu verfassen. Pffff.
Frühling, Sonne, winkewinke.
Jetzt, wo auch ich den Frühling nicht mehr ignorieren kann und ich mal wieder vorsichtig um die Ecke luke, in der ich mich seit nun fast zwei Wochen verkrochen hatte, scheint mir nicht nur die Sonne ins Gesicht, sondern glotzen mich auch meine unerfüllten Ansprüche an mich selber mit bösen Augen an. Schließlich war ich schon ein bisschen stolz auf meinen Blog und hatte ihm ein langes Leben versprochen. Nun muss ich alle medizinisch notwendigen Mittel einleiten, ihn wieder auf Kurs zu bringen. Bzw. mich wieder auf Kurs zu bringen. Ich begebe mich also erstmals wieder ins Licht und winke euch vorsichtig zu. Vielleicht winkt ja jemand zurück.
Als ich heute vom Einkaufen nach Hause kam, habe ich mich bewusst selbst ausgetrickst: Bevor ich mich überhaupt wieder ins Bett schmeißen konnte, habe ich gar nicht lange überlegt, den Laptop unvorsichtig gepackt und auf den Küchentisch gepfeffert. Sogar einen Kaffee habe ich mir gekocht (und mir aus Übermut schon wieder die Zunge verbrannt) und fand mich folglich wie einen Haufen Falschgeld auf dem Stuhl vor meinem geöffneten Word-Dokument sitzen. Naja… und dann habe ich zwei Stunden hier gesessen und über die letzten zwei Wochen gegrübelt. Das war natürlich überhaupt nicht Sinn der Sache, aber ich habe den Fleischklumpen in meinem Kopf nicht immer so ganz unter Kontrolle, wie ich das gern hätte.
Plan war eigentlich, mit dieser Selbstüberlistung wieder ins Tun zu kommen und spontan zurück in den Schreib-Flow zu gelangen. Hat nicht funktioniert. Es hat sogar so wenig funktioniert, dass ich mich am Ende fragte, warum ich überhaupt schreiben sollte, wenn es doch eh niemanden interessiert. Das war dann quasi die Super-GAU-Resignation.
Ein verflixtes, bösartiges Gedankenchaos an Negativitäten war erfolgreich angelaufen. Die Gedanken drückten sich als Gefühle aus, die nicht so ganz eindeutig definierbar waren, aber auf alle Fälle sehr präsent. Sie breiteten sich auf den ganzen Körper aus und legten mich vollständig lahm. Ich fühlte quasi, dass ich negative Gedanken gedacht habe. Und danach erinnerte ich mich noch eine ganze Zeit lang, dass ich gefühlt habe, wie ich sie gedacht habe. Oder so ähnlich. Keine Ahnung, wird mir jetzt auch zu konfus.
Naja, überraschenderweise steht hier ja nun doch was. Das liegt in erster Linie daran, dass ich nach diesen zwei Stunden dann irgendwie doch einfach angefangen habe. Ich habe ohne viel System drauf los geschrieben. Kam viel belangloser Blödsinn bei raus, aber egal. Ich gelobe jetzt mit Sicherheit keine Besserung, den Fehler mache ich nicht noch mal!
Außerdem ist das ein blöder Arbeitsplatz. Glimmer nervt wirklich sehr. Habe sie mit Baldrian-Spielspray außer Gefecht gesetzt. Ich kenne wirklich keine Katze, die so viel gekrabbelt werden will, wie dieses Viech. Ist ja aber auch irgendwie süß. Außerdem schmeckt hier wenigstens der Kaffee.
Nicht denken - machen!
Zuletzt noch ein Tipp an alle, die Motivations- und Antriebsschwierigkeiten haben: Nicht denken, machen! Sobald man denkt, hat man schon verloren. Manchmal hilft es eben, sich gar keine Zeit zu lassen, in der man Argumente finden könnte, sich doch lieber ins Bett zu legen – anstatt einfach das zu tun, was man sich vorgenommen hat. Diese bösen Argumente findet man nämlich immer, wenn man sie sucht.
Und jetzt bin ich fertig und habe ein gutes Gefühl, weil ich etwas geschafft habe. Im Bett wäre mir das sicher nicht passiert 😉