Die Macht der Worte – Vorurteile bei psychischen Erkrankungen
So, nun ist es auch mir passiert. In der Vergangenheit schrieb ich schon oft über Vorurteile hinsichtlich psychischer Erkrankungen und auch über Sätze, die manchmal unbedacht fallen und aus Unwissenheit oder eben diesen Vorurteilen resultieren können. Sätze, unter denen Betroffene leiden, weil sie sich nicht verstanden fühlen.
Die Macht der Worte...
„Stell‘ dich nicht so an!“
„Denk‘ doch mal positiver.“
„Das ist alles Einstellungssache.“
„Lach‘ doch mal.“
„Du musst mehr an die frische Luft.“
Es geht also damit los, sich einzugestehen, überhaupt Probleme zu haben. Befindet man sich erst einmal in diesem teuflischen Verdrängungsprozess, so ist es sehr schwierig, aus dieser Spirale wieder auszusteigen. Ohne den Willen zur ganz bewussten Achtsamkeit und Ehrlichkeit mit sich selbst funktioniert es leider nicht – und das kann ein sehr anstrengender Prozess sein. Seid geduldig mit euch, es geht nicht von heute auf morgen!
Selbsterfahrung: Check ✅
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„Stell dich nicht so an!“
Seid achtsam. Sprecht miteinander und hört den Menschen in eurem Umfeld gut zu. Achtet auf eure Wortwahl. Seid ehrlich, aber auch bedacht. Habt Verständnis, denn jeder ist unterschiedlich. Leidensdruck ist individuell. Helft dabei, Vorurteile auszuräumen. Informiert, klärt auf, erzählt. Reicht euch die Hand – und nicht den Ellbogen.
Unverständnis ist nicht immer böse Absicht. Es rührt oftmals einfach nur daher, dass derjenige, der die Aussage trifft, wirklich nicht versteht oder nachvollziehen kann, welchen Leidensdruck der Betroffene spürt. Deshalb ist es auch für uns wichtig, geduldig zu sein und zu erklären. Wenn wir daraufhin auf offene und interessierte Ohren stoßen, dann ist schon viel geschafft. Wenn nicht – dann müssen wir einen anderen Umgang damit finden und für uns die Konsequenzen schließen, die uns schützen.