Blogarbeit und Beginn einer Ausbildung
Vor gut zweieinhalb Jahren habe ich mich entschieden, in Absprache mit meiner Therapeutin und mit Freunden, einen Blog zu führen. Die Idee entstand aus vielen Gründen: Selbsttherapie, Entlastung, Entstigmatisierung. Mir selbst zu beweisen, dass an vielen Vorurteilen eben nichts dran ist. Dem Schreiben einen Sinn zu geben – ich schrieb doch so gern, nur eben nicht für mich selbst. Wieso auch? Etwas nur für mich zu tun erschloss sich mir nicht.
Eigenleistung: Unzufriedenheit vs. Tatendrang
Ich werde eine Ausbildung im Gesundheitsbereich anfangen!
Dazu kommt noch, dass ich mir einst mein Leben doch ganz anders vorgestellt habe: Nach dem Abitur war ich zwar immerzu unentschlossen, was meine Berufswahl anging, doch ich sah mich schon in ferner Zukunft irgendein Studium beenden und in das Berufsleben einsteigen. Ich hätte damals nie gedacht, dass es mal zum täglichen Kampf wird, aus dem verdammten Bett aufzustehen, rauszugehen, am Leben teilzunehmen. Dass ich jahrelang Medikamente nehmen muss, die mir dabei helfen, nicht apathisch irgendwo herumzuliegen. Dass ich Dinge nicht mehr kann, die mir mal leichter fielen. Dass sich allgemein alles so beschissen schwer anfühlen würde.
Viel Wert liegt in den kleinen Dingen...
„Frau A., wenn Sie wirklich eine Ausbildung zur Bürokauffrau machen möchten, dann tun Sie das. Dass Sie dafür qualifiziert sind, haben wir gesehen. Aber das allein wird Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts bringen: Ihre Krankheit hat Sie so sehr im Griff, dass Sie von hinten kommen und Sie packen wird, wenn Sie etwas machen müssen, an dem Ihr Herz nicht hängt. Die Berufsaussichten und Ihre Qualifikationen können noch so gut sein. Ich rate Ihnen, etwas zu tun, was sie so gut es eben geht begeistern kann. Das ist Ihre beste Chance, das durchzustehen.“